Nie zuvor wurde so viel unseres Universums auf einmal kartografiert: Die Position von 6,4 Millionen Galaxien hat jetzt das sogenannte DESI erfasst, ein Projekt unter der Leitung der Universität Kalifornien. Das Ergebnis ist die bisher größte Karte des Weltalls – und spannende Erkenntnisse über die mysteriösen Kräfte darin.
Die Abkürzung DESI steht für „Dark Energy Spectroscopic Instrument“, auf Deutsch: spektroskopisches Instrument für dunkle Energie. Das Ziel: Durch die Kartografierung des Weltalls wollen die Forscher mehr über die Eigenschaften der dunklen Energie herausfinden. Und jetzt liefert die Karte des Alls erste Hinweise darauf, dass unser Verständnis des Universums jahrelang falsch gewesen sein könnte.
Dunkle Energie ist ein Sammel-Begriff für die für uns noch mysteriösen Kräfte im Universum, die dafür sorgen, dass es sich immer weiter ausdehnt. Bisher ging man davon aus, dass es sich dabei um Konstanten handelt, also gleichbleibende Kräfte.
Die Karte des DESI zeichnet nun ein anderes Bild: Sie wurde erstellt, indem die Klangwellen des Universums untersucht und die Ausdehnung des Universums in verschiedenen Zeit-Epochen verglichen wurden. Bis zu 11 Milliarden Jahre blickten die Forscher in die Vergangenheit zurück.
Annahmen über Größe des Universums könnten falsch sein
Als die Forscher die gewonnenen Daten analysierten, stellten sie fest: Ihre Daten weichen vom bisherigen Standard-Modell zur Ausbreitung des Universums ab. Die dunkle Energie scheint keine Konstante zu sein und in ihrer Dichte variabel, die Ausdehnung unregelmäßig.
Das könnte bedeuten, dass die bisherigen Annahmen über die wahre Größe unseres Universums falsch sind.
Allerdings: Im Moment sind die Erkenntnisse des DESI nur erste Hinweise auf die tatsächlichen Eigenschaften der dunklen Energie. Über die nächsten fünf Jahre wollen die Forscher weitere Daten von 37 Millionen weiteren Galaxien und drei Millionen Quasaren sammeln, um der dunklen Energie weiter auf die Schliche zu kommen.